Höhlenrettungsdienst Salzburg

Grenzüberschreitende Kommunikation in der Höhlenrettung - Salzburg/Bayern

In der Zeit von 06.-08.04.2018 fand das zweite von insgesamt vier Seminaren zum Projekt Grenzüberschreitende Kommunikation in der Höhlenrettung Salzburg/Bayern“ statt. Das Projekt wird durch die EuRegio finanziell mit 18.750,-- Euro unterstützt. --> zur Projektbeschreibung

Ein optimaler Einsatzablauf erfordert eine Reihe von ineinandergreifenden Abläufen, welche von den einsatzdurchführenden Organisationen und Organen ständig geübt und trainiert werden.

Um eine effiziente Einsatzabwicklung bzw. Einsatzführung zu gewährleisten ist eine effiziente und klare Kommunikation von wesentlicher Bedeutung. Hier muss die Kommunikation zwischen Einsatzleitung über Tag und der Unfallstelle unter Tag an die erste Stelle gereiht werden. Diese Kommunikationsschiene (Einsatzleitung/Einsatzleiter – Unfallstelle/Arzt/Bergeleiter) ist eines der wichtigsten Führungsmittel des Einsatzleiters – es ist sozusagen der verlängerte Arm des Einsatzleiters. Für die optimale Gewährleistung und Aufrechterhaltung dieser Kommunikationsschiene während des gesamten Rettungseinsatzes sind jedoch einige wichtige Voraussetzungen notwendig.

  

Eine der Vorrausetzungen für eine optimale Kommunikation sind gut gewartete und jederzeit einsatzbereite Kommunikationsgeräte (z.B. Handfunkgeräte (HFG) für über Tag und drahtgebundene Höhlentelefone bzw. drahtlose Übermittlungsgeräte (Cave-Link), sowie das für die Bedienung und Wartung, sowie für die Gesprächsübermittlung von der Einsatzleitung zur Unfallstelle ausgebildete Personal.

Um unsere gesetzten Ziele zu erreichen fand vom 06-08.04 zum Thema „Cave-Link“- Kommunikation unter Tag, das zweite von insgesamt vier Projektseminaren statt.

Am Freitag den 06.04 begann das Seminar mit einem Rückblick zum Seminar 1 und einer Ergebnissicherung.

Der Samstag begann mit einer praktischen Einführung von Felix Ziegler, ein externer Referent aus der Schweiz und Entwickler des Cave-LinksSystems, bei der verschiedene Funktionen getestet wurden. Mit fünf Cave-LinkGeräten wurdegeübt. Auch das Senden und Empfangen von Nachrichten mittels GSM an ein Handy wurde erprobt.

 

Das Cave-LinkSystem(CL) bietet viele Vorteile:

-          Schneller Aufbau und somit schnelle Auskunft über die Lage und den Patienten an die Einsatzleitung

-          Die Meldung wird automatisch und versehen mit Datum und Uhrzeit ausgedruckt und ist somit dokumentiert.

-          Meldungen können gespeichert werden

-          Klare Meldungen und Formulare sind möglich

-          Automatische Fehlerkorrektur

-          Kleine Bandbreite (Cave Link 300Hz)

-          Einfache Weiterleitung in der Höhle (Netzwerk) und ins GSM-Netz 

-          …

                           

Am Nachmittag fand der praktische Seminarteil in der Brunneckerhöhle am Pass Lueg statt, um das Erlernte in der Höhle unter Einsatzbedingungen anzuwenden. Hierzu wurde das Team in vier Gruppen mit jeweils einem Cave-LinK eingeteilt, wobei 2 Gruppen in der Höhle und zwei Gruppen über Tage arbeiten.

 

In der Höhle wurden 2 Cave-Links mit deren Antennen ausgelegt um ein Netzwerk unter Tage zu schaffen und mit mehreren CL - Modulendas erlernte umzusetzen. Um eine gute Verbindung zu gewährleisten ist das richtige Ausrichten der Antennen Voraussetzung. Die Ausrichtung der jeweiligen Antennen wurde immer wieder verändert um ein Gefühl für die richtige Verwendung zu erlangen. DerReferentFelix Ziegler war auch in der Höhle dabei und gab wertvolle Tipps für den richtigen Aufbau.

  

 

 

Am letzten Tag unseres Projektwochenendes wurden gegenseitig die Alarmierungs- und Verständigungsabläufe des ÖHRD Salzburg und der Integrierten Leitstelle Traunstein vorgestellt. Besprochen wurde unter anderem auch die Umstellung von Analog- zu Digitalfunk, die in Deutschland bereits im Jahr 2016 durchführt wurde. In Österreich befinden wir uns gerade in der Umstellung.

Insgesamt blicken 15 Personen der Projektteams und Referenten auf ein spannendes und sehr informatives Projektwochenende zurück.

 

Bericht: Sarah Pöllitzer

Fotos: Rudi Hiebl und Sarah Pöllitzer

 

--> zur Projektbeschreibung

--> zum 1. Seminar 03. - 05 November 2017

 

 

 

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